Der Hund in meinem Kopf

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Emma der Hund

Mein Gehirn verhält sich manchmal wie ein Hund. Ein sehr süsser Hund. Aber einer, der viel Aufmerksamkeit braucht. Vermutlich etwa wie ein Australien Shepard. Oder Emma, der Hund von meiner Mama.

Wenn ich aufpasse, ihn viel trainiere, beschäftige und gut erziehe, dann funktioniert er einwandfrei. Wie haben Spass zusammen, bekommen Komplimente, wie toll wir zusammen sind und liegen abends gemütlich zusammen auf dem Sofa.

Aber wenn ich nicht aufpasse, wenn ich abgelenkt bin oder vergesse diesen süssen kleinen Hund genug zu beschäftigen, dann geht der “Spass” los. Der Hund zerbeißt das Sofa, kratzt Löcher in den Parkett und bellt den Postboten an.

Egal wie süss der Hund ist, dieser Verhalten ist auf Dauer nicht wirklich gut. Anfangs ist es vielleicht noch ganz putzig, wenn der Welpe versucht den Postboten zu fangen oder mit seinen kleinen tapsigen Pfötchen auf den Parkett rum rutscht, aber als ausgewachsener Hund kann er ganz schön Schaden anrichten.

Nein es geht nicht, dass ich immer aufmerksam bin und meine Gedanken immer konzentriert sind und ich mein Gehirn immer beschäftige. Ab und an wandern die Gedanken. Ab und an übernehmen negative Gedanken. Ab und an fühlt es sich an, als würde ich in ein Loch fallen und nie wieder raus kommen. Das ist auch ok. Ab und an darf der Hund im Garten ein Loch buddeln, darf er vor einem lauten Geräusch erschrecken und im Wald einem Hasen hinterher rennen.

Aber das wichtige ist das „ab und an“. Dies darf nicht zur Regel werden und darf auf gar keinen Fall mein Leben bestimmen.

In diesen Situationen heisst es aufpassen und umdenken. Denn was in meinem Kopf passiert ist noch immer meine Entscheidung. Die Gedanken die ich denke, die Gefühle die sich daraus entwickeln und die Aktionen die daraus entstehen sind einzig und allein meine Entscheidung.

Und ich werde keinem verängstigen Hund erlauben zu bestimmen, was ich tue. Ich werde den Hund an meine Seite nehmen, ihm zeigen dass es nichts Schlimmes war was ihn erschreckt hat und mit ihm gemeinsam in den unheimlichen Wald laufen, da ich weiss, dass mir nichts passieren kann. Da ich weiss, dass es sich lohnt auch mal Wege zu gehen, die im ersten Moment unheimlich aussehen, denn diese Wege führen meist zu den wunderschönsten Lichtungen.

Und am Ende sind dies die Geschichten, die ich erzählen möchte. Von den Wegen, die mir Angst gemacht haben und den steilen Abhängen die ich bestiegen habe und den unheimlichen Höhlen die ich erforscht habe. Und das ganze mit meinen Begleiter, mit meinem wunderbar erzogenen Hund an meiner Seite.